Geschichte von Dolgowitz

Dolgowitz ist eine Siedlung slawischen Ursprungs und wurde 1241 erstmals in einer Flurbegehungsurkunde im Zusammenhang mit
einer auf dem nahegelegenen Rotstein gelegenen Wallburg als §Dolgawiz§ urkundlich erwähnt. Diese Befestigungsanlage, welche
schon 1007 als castellum ostrusna existierte, wurde damals als Gebiet des Bischofs von Meißen deklariert. Der Ort selbst ist ein
Platzdorf und unterstand bis 1945 der Grundherrschaft des Rittergutes Unwürde. Eingepfarrt ist Dolgowitz nach Bischdorf.
Der Ortsname wechselte über Dolgewicz (1401), Dulgewicz (1434) und Dollgewicz (1568) zur heute üblichen Form.
Traditionell lebten die Bewohner von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft bzw. waren als Knechte und Mägde des Rittergutes beschäftigt.
Noch bis ins 18. Jahrhundert wurde in Dolgowitz auch Sorbisch gesprochen. Da insbesondere die Bewohner von Dolgowitz und Rosenhain
noch im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts kaum Deutsch sprachen, fand der Gottesdienst im Kirchort Bischdorf zumindest
an hohen Festtagen auch auf Sorbisch statt.
1974 wurde Dolgowitz nach Rosenhain eingemeindet und kam am 1. März 1994 mit diesem gemeinsam zu Löbau.
Von touristischer Bedeutung ist der Ort als Ausgangspunkt für Wanderungen zum nahegelegenen Rotstein,
dem ältesten Naturschutzgebiet Sachsens. Auf dem 455 Meter hohen Gipfel befindet sich seit dem 19. Jahrhundert
eine Berggaststätte mit einem am 28. Oktober 2000 eingeweihten Aussichtsturm.
Außerdem sind hier noch Wall- und Grabenreste einer Wallburg zu sehen, zu deren Erforschung der Oberlausitzer Historiker
und Heimatforscher Gustav Hermann Schulze maßgeblich beitrug.
In Dolgowitz und im benachbarten Bischdorf entstanden 1954/55 große Teile der Außenaufnahmen für den DEFA-Film
„Der Ochse von Kulm“. Mit 4,1 Millionen Zuschauern gehörte der Streifen zu den meistgesehenen DEFA-Filmen überhaupt.

Digitales Historisches Ortsverzeichnis Sachsen

Quelle: Wikipedia